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Der Rock lebt

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Konzertbesucher auf Rock-Konzert
Die Rockmusik wurde in den vergangenen Jahrzehnten schon so oft totgesagt, dass ich mit dem Zählen aufgehört habe. Sicher, die grosse musikalische Revolution, wie sie in den 60ern und 70ern stattgefunden hat, ist lange vorbei. Wie alle länger existierenden Musikstile ist auch der Rock erwachsen geworden.

Reifer bedeutet jedoch nicht qualitativ schlechter oder langweiliger. Die Rockmusik ist auch nicht minder erfolgreich, was die Verkäufe angeht. Noch nicht mal der stetige Rückgang der verkauften Tonträger konnte diese Entwicklung stoppen. Das sieht zwar Gene Simmons von KISS («Rock is finally dead…») ganz anders, aber die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Ausverkaufte Konzerte und Festivals in ganz Europa zeigen, dass die Faszination Rock nach wie vor riesig ist.

Kein Platz in den Medien

Nicht jeder würde diese Feststellung unterschreiben, was vermutlich an der Wahrnehmung in den Massenmedien liegt. Die (systematische?) Ausgrenzung des Rock in der Schweizer Medienlandschaft hat Stefan Künzli vor einiger Zeit in der «Schweiz am Sonntag» sehr treffend beschrieben. Ich habe mich auch immer wieder darüber aufgeregt, dass der Rock`n Roll nicht die Aufmerksamkeit erhält, die er verdient.

Bis auf ein paar Ausreisser war es jedoch schon immer so. Und wenn es mal eine Truppe ganz nach oben in die Charts geschafft hat, dann meistens nur deshalb, weil die Balladen entsprechenden Anklang gefunden hatten. Genau gleich verhält es sich im Radio. Offenbar werden die Privatradios dermassen von den Majorlabels umgarnt, dass seit einigen Jahren nur noch die Top 40 gespielt wird. Was übrigens auch der Grund dafür ist, dass ich seit 15 Jahren den Radio nur noch für die Verkehrsmeldungen einschalte.

Medienpräsenz? Egal!

Aber mal ehrlich: Eigentlich ist es doch völlig in Ordnung, so, wie es ist. Musiker und Bands, alt eingesessene und neue, zeigen, dass das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Vielleicht ist gerade diese Tatsache, dass der Rock immer unterhalb des Mainstream-Radars geflogen ist, das Geheimrezept. Alleine in diesem Jahr sind so viele grossartige Rockscheiben erschienen, dass ich die noch nicht mal ansatzweise alle anspielen konnte. Da ist ein Joe Bonamassa seit einiger Zeit im Begriff das Genre des Bluesrock neu aufleben zu lassen, ehemalige Rockgrössen wie Mr. Big erleben ihren zweiten Frühling, und Bands wie Alter Bridge zeigen, dass auch Metal nichts staubiges aus den 80ern sein muss. Und was mich besonders freut, ist, dass sich auch in der Schweiz einiges tut. Während dem sich Krokus im Herbst, Gotthard im Spätsommer, ihrer Karriere bewegen, muss man sich um die Nachfolge keine Sorgen machen. Irgend eine dieser vielversprechenden jungen Bands wird es packen.

Foto © DWP – Fotolia.com

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